Ihr Lieben – ich freue mich wahnsinnig heute mal wieder meine Gastautorin Urte zu Wort kommen zu lassen. Sie ist für uns durch St. Pauli geschlendert und hat spannende kleine Geschäfte und tolle Orte aufgespürt. Vielleicht ist das ja eine schöne Ausflugsinspiration für Euch. Viel Spass beim Lesen.
Wenn ich mal etwas Stadtluft schnuppern muss, weil mir in meinem idyllischen Vorstadtleben die Inspiration abhanden kommt, dann fahre ich am liebsten nach St. Pauli. Da habe ich gelebt, als ich noch frisch war in Hamburg und da fühle ich mich immer noch ein bisschen zuhause.
Ein ganz besonderer Ort ist für mich das Dreieck Wohlwillstraße / Paul-Roosen-Straße / Clemens-Schultz-Straße. Auf dem Weg vom Schanzenviertel rüber nach St. Pauli ist es dort nur noch wenig hipsterig, aber auch noch nicht so roh, wie St. Pauli auch sein kann. Das Viertel wirkt wie ein kleines, urbanes Dorf inmitten der großen Stadt. Altbaufassaden reihen sich an 60er-Jahre-Bauten, Cafés und Bäckereien, Kneipen und Restaurants, mittendrin ein großes Gymnasium und der beliebte Paulinenspielplatz.
Folgt man der Wohlwillstraße vom Neuen Pferdemarkt Richtung Reeperbahn, beginnt nach dem Überqueren des Paulinenplatzes für mich der schönste Teil der Straße.
Es gibt hier wunderbare kleine Independent-Läden und guten Kaffee. Mehr brauche ich eigentlich nicht. Es reiht sich ein kleines Geschäft an das nächste: Bücher, Kunst, Kleidung, Platten – alles, was mein Herz begehrt.
Direkt hinter dem Paulinenplatz befindet sich in der Nummer 28 der Buchladen „Strips and Stories“, in dem ihr vor allem Comics und Grafic Novels bekommt, aber auch eine feine Auswahl an Romanen und Sachliteratur. Ein paar Häuser weiter, in der Nummer 20, betreten wir meinen allerliebsten, ich nenne es mal Kreativ-Concept-Store: „Not the girl who misses much“. Sabine Schumacher und Anke Rabba verkaufen hier in ihrem liebevoll gestalteten Laden eine sensationell tolle und besondere Auswahl an Stempeln, Farben, Schreibwaren, Notizbüchern, Karten und ausgewählten Geschenkartikeln. Ich bin hier noch nie ohne ein Geschenk an mich selbst rausgegangen.
Weiter geht’s, vorbei am „Kaffee Stark“, am „Kandieshop“ und am „suicycle“, wo ihr neue Räder kaufen, euer altes aber in der angeschlossenen Werkstatt auch reparieren lassen könnt. In der Nummer 11 lacht euch das stets so reizend gestaltete Schaufenster von „Fux Vintage“ an, in dem es meiner Meinung nach hamburgweit die schönste Auswahl an Second Hand Kleidung für Kinder gibt. Chandra Liebetanz und Anna Klages bieten eine tolle Selektion aus Kleidung zweiter Hand, Stücken ausgewählter Designer aus Hamburg sowie Spielzeug und Accessoires.
Die Wohlwillstraße neigt sich nun ihrem Ende zu und man kann ganz eintauchen in St. Pauli: entweder nach rechts in die Paul-Rosen-Straße oder nach links in die Clemens-Schultz-Straße. Ich wende mich erst einmal nach links. Hier liegt in der Nummer 70 der „Saltwater Shop“, in dem ich besonders gern mal einkaufe, bevor es in den Urlaub geht: Es gibt Boards, Travel Equipment, Streetwear und Reiseliteratur. Jeder Besuch hier macht auf jeden Fall Lust auf Strand und Welle. Es lohnt sich übrigens unbedingt, von hier die Straße noch ein paar Meter weiter hinunter zu gehen, denn in der Nummer 94 befindet sich eine Filiale von „SeaRâmica“, wo ihr wunderschöne, farbenfrohe und außergewöhnliche handgemachte Keramik aus Portugal findet.
Ich drehe hier jetzt um Richtung Paul-Roosen-Straße. Ich möchte mit euch noch in den „kunst kiosk“ in der Nummer 5. Johanna Hoffmann und Ina Wasilew verkaufen hier Produkte aus eigener Herstellung, bieten aber auch Verkaufs- und Ausstellungsflächen für Künstler und Kreative. Es gibt ganz viel Außergewöhnliches und Handgefertigtes zu entdecken: Bilder, Streetart, Karten, Schmuck, Buttons oder Kaffee vom Kiez. Auf der Suche nach einem besonderen Geschenk werdet ihr hier auf jeden Fall fündig und ihr unterstützt dabei noch Kreative aus Hamburg. Perfekt.
Zum Abschluss meines Ausflugs gibt es was zu essen! Super empfehlenswert ist in der Paul Roosen Straße natürlich das „haebel“ (Nummer 31). Fabio Haebel hat hier in den letzten Jahren sein Bistro, die „Tarterie St. Pauli“, zu einem eleganten Dinner-Restaurant weiterentwickelt. Das ist sehr lecker und gediegen. Genau gegenüber findet man inzwischen sein weiteres Meisterwerk – die XO Bar (ein Seafood Restaurant in dem ihr auch sonntags herrlich Brunchen könnt) . Wer es etwas einfacher mag, dem kann ich die „Trattoria 500“ in der Nummer 19 ans Herz legen. Dort lässt es sich herrlich vor dem Lokal sitzen und die charmante Nachbarschaft genießen. Abschließend vielleicht noch einen Kaffee und ein Stück Kuchen im „Blackline Coffee“ in der Nummer 39 – dort, wo das Viertel dann fast nur noch den St. Paulianern gehört.
Da bekommen wir doch alle Lust auf eine kleine St.Pauli Bummellei! Danke liebe Urte!
Hej, ich bin Urte. Ich liebe Design und Kreatives und freue mich, euch hier bei Clara in Zukunft die kreative Szene Hamburgs vorzustellen: Kleine Labels, Maker und Manufakturen, Design- und DIY-Märkte.
Ich selbst habe seit einigen Jahren ein eigenes kleines Label, unter dem ich schöne Dinge aus Beton herstelle. In meinem neuesten Projekt, der Vaerkstatt, biete ich mit einer Freundin kreative Workshops in Hamburg an.
Moira sagt
Oh, danke für die tollen Tipps! Wenn ich in HH bin, schlendere ich ja meistens durch die Schanze, aber beim nächsten mal mache ich bestimmt noch einen Abstecher nach St. Pauli!!!
Urte Hermann sagt
Liebe Moira, ich freue mich, dass dir meine Tipps gefallen! Und ja, sieh` dir mal St. Pauli an, das hat so viel Schönes zu bieten! Liebe Grüße, Urte