Tatatataaa.. Da ist er – der erste Artikel meiner tollen Autorin Katha. Katha liebt es in Hamburg draussen unterwegs zu sein und hat einen dicken Notizblock mit tollen Ausflügen in und um die Hansestadt dabei. Ab sofort nimmt Euch sie Euch immer mal mit an ihre Lieblingsplätze. Und nun Vorhang auf für Kathas ersten Artikel. Eigentlich hatten wir den Artikel schon für den März eingeplant und dann wurde alles anders. Aber wir verzehren uns ja gerade nach Draussenzeit! Da ist der Elbstrand Wittenberge ideal – auch schon weitläufig…
Die ersten Sonnenstrahlen in Hamburg und plötzlich lebt die Stadt wieder. Alle zieht es raus. Einen Spaziergang an der Elbe machen, ein paar Sonnenstrahlen einfangen, einen Kaffee trinken und den Vitamin D Haushalt nach einem langen und grauen Winter in Hamburg auffüllen. Parkplatzsuche in Övelgönne am Elbstrand, vor allem an solchen Tagen kein Spaß. Warum nicht mal weiter fahren? Der Nase nach, die Elbchaussee lang in Richtung Rissen.
Ich kann euch diese Autofahrt an der Elbchaussee nur empfehlen. Die Elbchaussee schlängelt sich von Ottensen bis hin nach Blankenese gemütlich durch Wälder und „kleine Dörfer“, der Begriff einer gemütlichen Sonntagsausfahrt wurde wohl hier geboren. Hier und da kann man einen Blick auf tolle alten Villen durch die Tore erhaschen und sich vorstellen, wie hier früher die reichen Hamburger Kaufleute gelebt haben. Manchmal geben die Bäume einen Blick auf die Elbe und das andere Elbufer frei. Vorbei am Jenischpark und durch Nienstedten kommt man nach Blankenese. Viele mögen sich nun denken: Das ist aber verdammt weit draußen. Ja, in der Tat das ist es. Der Elbstrand Wittenbergen gehört zum Ortsteil Rissen und liegt in Mitten des Naturschutzgebietes Wittenbergen, dass sich aus dem höchsten Hamburger Elbhang (ja auch in Hamburg gibt es vereinzelt Berge ), einer Heidelandschaft, den Elbwiesen und eben dem Elbstrand zusammensetzt. Rissen ist der westlichste Stadtteil von Hamburg und liegt genau an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein. Man sollte für die Anreise, sowohl mit dem Auto, als auch mit der Bahn einige Zeit einplanen, aber es lohnt sich definitiv, versprochen!
Verlässt man die Hauptstraße hinter der Tankstelle in Blankenese fragt man sich einige Male, ob man hier richtig ist. Aber genau dann, wenn man denkt, da unten an der einsamen Straße durch den Wald, da kommt nichts mehr, genau da ist man richtig. Parken kann man dort auf einem großzügigen Parkplatz. Aber eine kleine Warnung vorab, der Elbstrand Wittenbergen war vor einigen Jahren noch ein echter Geheimtipp, aber mittlerweile ist es gerade an tollen Sommertagen oder am Wochenende ab und an voll.
Betritt man vom Parkplatz aus den Strand fällt als erstes eine Gruppe von knorrigen alten Linden ins Auge. Im Sommer bilden sie ein dichtes Blätterdach und markieren die ehemalige Sommerterrasse des Fährhauses Wittenbergen. Einst war der Elbstrand in Wittenbergen für die Hamburger ein echtes Ausflugsziel zum Baden mit Strandkörben und einem tollen Restaurant. Blickt man weiter nach rechts in Richtung Elbemündung fällt sofort der rot-weiß-gestreifte Leuchtturm ins Auge. Er sorgt nochmal für das richtig maritime Flair. Eine Besichtigung ist nach Terminabsprache unbedingt zu empfehlen. Von der Plattform hat man den perfekten „Drei-Länder-Blick“ nach Schleswig-Holstein, nach Hamburg in den Hamburger Hafen und rüber auf die Elbinsel „Neßsand“, die zu Niedersachsen gehört.
Was ist der Unterschied zum Elbstrand in Övelgönne? Der Elbstrand in Wittenbergen ist aufgrund seiner besonderen Sandqualität der letzte richtige Naturstrand Hamburgs. Ein Strand wie man ihn zum Beispiel an der Nordsee findet. Ein Strand, wo man im Sommer sein Handtuch ausbreitet, in der Elbe schwimmen geht und grillt. Ein Strand an dem man einen Strandspaziergang machen kann, sich unter dem lauschigen Blätterdach des angrenzenden Waldes entspannen kann oder eben die letzten Sonnenstrahlen am Abend mit traumhaftem Sonnenuntergang genießen kann.
Die dicken „Pötte“, die nach Hamburg fahren oder den Hafen wieder verlassen, fahren gefühlt nur eine Armlänge entfernt vorbei. Aber Achtung, wer zu nah am Wasser sitzt, sollte sich bei besonders großen Schiffen lieber doch ein paar Meter nach hinten setzen. Ich durfte selber schon mein Picknick wieder aus der Elbe fischen und mit nassen Hosen den Heimweg antreten, das ist nicht zu empfehlen. Aber gerade für „große und auch kleine Kinder“ ist das ein echtes Highlight.
Der Elbstrand in Wittenbergen bietet alles, was einen echten Badestrand so ausmacht. Feinen Sand, Wellen, einen Anleger (der nicht dauerhaft in Betrieb ist) und eben echtes Meerfeeling. Egal zu welcher Jahreszeit, ob nur für eine Stunde oder einen ganzen Samstag für mich lohnt sich die Fahrt raus nach Rissen immer.
In direkter Nähe findet man den Strandcampingplatz ElbeCamp. Ich selber habe ihn noch nie ausprobiert, habe aber von vielen Hamburgern gehört: Für eine kleine Auszeit am Wochenende ist das wunderbar. Man campt direkt mit Blick auf die Elbe in einem eingezäunten Bereich, es stehen sanitäre Anlagen zu Verfügung und man kann so auf sehr günstiger weise einen kleinen Kurzurlaub genießen.
Gastronomie oder einen Kaffee findet man hier leider nicht. Manchmal habe ich gedacht schade, aber irgendwie macht es auch den Charme aus, vielleicht wäre es sonst auch so überlaufen wie an der Strandperle?! Am Blankeneser Bahnhof gibt es aber diverse Bäcker und Cafés, wo man sich mit Kaffee, Kuchen und anderen Snacks eindecken kann, manchmal ist ja auch ein Picknickkorb für einen Samstagsausflug sinnvoll. Grillen ist am Strand erlaubt, packt euch aber einen großen Müllbeutel ein, die Mülltonnen dort sind meist an warmen Tagen ziemlich überfüllt. (Anmerkung zur aktuellen Lage: Picknicken, Grillen und die Zubereitung von Speisen sind momentan untersagt. Bitte informiert Euch über die aktuellen Verordnungen zur Corona Situation)
Für mich ist der Elbstrand eine wirkliche Alternative bei akutem Meerweh. Ich habe viele tolle Stunden dort verbracht, oft gebadet, gegrillt, gefeiert, mir die Zeit vertrieben, in stressigen Zeiten den Kopf gelüftet und wunderbare Sonnenuntergänge genossen. Ein perfekter Ort um die Seele baumeln zu lassen und sich vom Alltag zu entspannen.
Wann machst du deinen nächsten Kurzurlaub direkt im Hamburger Stadtbiet mit Blick auf die Elbe und echtem Strandfeeling? Ich würde am liebsten schon heute wieder los! Ich hab meerweh!
Anreise:
Ich empfehle die Anreise mit dem Auto, gerade wenn man länger bleiben möchte, kann man leichter alles transportieren. Ins Navi als Zwischenziel Wittenbergener Weg eingeben und dann folgende Adresse als Endziel: Parkplatz beim ehemaligen Fährhaus, Rissener Ufer 27 in 22559 Hamburg
Nicht zögern einfach weiterzufahren, auch wenn du denkst, das kann auf keinen Fall richtig sein ;)
Eine Anreise mit dem Bus und der Bahn stellt sich eher kompliziert dar, da man von der Haltestelle Blankense (S1) in die Buslinien 189 oder 286 bis zur Haltestelle Tindsdaler Kirchweg fährt. Anschließend geht man noch ca. 10-15 Minuten zu Fuß.
Kleiner Hinweis noch: Derzeit gibt es dort keine richtigen öffentlichen Toiletten. Auf dem Parkplatz sind provisorisch einige Dixi-Klos ausgestellt und direkt auf dem Camping Platz gibt es ein Café, wo man auch auf die Toilette gehen kann. Allerdings soll Mitte 2020 ein kleines Café in direkter Nähe eröffnen.
Hej , ich bin Katha!
Kaffeejunkie, Sammlerin von tollen Erinnerungen und vor allem erlebe ich gerne Dinge.
Geboren auf dem Land und durchs Studium hab ich Hamburg als meine Lieblingsstadt und Wahlheimat in den letzten 10 Jahren besonders gut kennengelernt. Ich bin 32 Jahre alt und lebe aktuell aufgrund meines Jobs in Bremen. Ich besuche meine Lieblingsstadt so oft ich kann, denn wie sagt man so schön: Einmal Hamburg, immer Hamburg.
Ich bin Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin von nine to five und in meiner Freizeit nebenberuflich Entdeckerin von tollen Restaurants, Lieblingsorten draußen in der Natur sowie tollen Unternehmungen. Ich liebe es zu kochen und leckere Dinge, vor allem tollen Kaffee, zu konsumieren. Ich bin hier als Gastautorin bei tastesherriff und möchte euch ein paar meiner Lieblingsspots in und um Hamburg zeigen, von Sonntagsausflügen berichten oder euch neue Locations vorstellen. Einen Blog habe ich selber (noch) nicht, aber ich halte meine Erinnerungen und Gedanken in meinem Instagramfeed auf @kathafrei fest. Ich freu mich wenn ihr vorbeschaut und ich euch ein paar tolle Orte vorstellen kann und vielleicht zu dem ein oder anderen Ausflug inspirieren kann :)
Sonnie sagt
……was für ein schöner Artikel, ich könnte jetzt gleich alles nötige einpacken und losfahren. Dankeschön :-)
tastesheriff Clara sagt
Juchuuu..!!
Liebste Grüße :)
Karo Berlin sagt
Toll die Strecke bin ich ab und zu in den 80igern Richtung willkomhöft gefahren …es fühlt sich so hamburgisch an -und der Strand hat mich mal zu einer windjammerparade fasziniert ! Der Text ist zum träumen. -danke